Haiti

Die Diakonie Katastrophenhilfe unterhält in Haiti eines der 15 Behandlungszentren für Cholera-Kranke. Das evangelische Hilfswerk spielt damit eine wichtige Rolle beim Kampf gegen die Krankheit. Die Mitarbeiter der Diakonie Katastrophenhilfe sind besorgt über den Anstieg der Zahl der Erkrankten. Das Hilfswerk tut alles, um eine landesweite Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Erleichtert zeigten sich Helfer, dass Hurrikan Tomas glimpflicher als befürchtet verlief.

Ärzte in der Klinik der Partnerorganisation Osapo behandelten bisher etwa 450 Cholera-Patienten. Zugleich hat Osapo eine Aufklärungskampagne gestartet. Helfer verteilen Tabletten zur Wasserreinigung und Seife. Die Kampagne erreicht etwa 5000 Familien.

 

Sauberes Trinkwasser fehlt

Die Leiterin des Büros der Diakonie Katastrophenhilfe in Haiti, Astrid Nissen, erklärt: Die Ursache für das Ausbrechen der Seuche liegt in den strukturellen Problemen im Land. Das schwere Erdbeben habe diese Lage verschärft. So haben nach wie vor viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die Epidemie ist für Haiti-Fachfrau Nissen das Ergebnis einer tiefgreifenden humanitären Krise, in der sich das ärmste Land der westlichen Hemisphäre schon lange befindet.

 

Auch Aufklärung hilft

Die schlechten sanitären Verhältnisse im Land tragen laut Nissen zur Ausbreitung der Seuche bei; die Überflutungen durch Hurrikan Tomas die Lage weiter verschlechtert. Mitarbeiter der Diakonie Katastrophenhilfe setzen deswegen im Südosten des Landes, wo die Bevölkerung Trinkwasser oft aus Flüssen und Bächen bezieht, auf Vorsorge mit Informationskampagnen. Die Helfer evakuierten vorsorglich Familien aus den Lagern in der Stadt Jacmel im Südosten Haitis.

 

40 Euro können ein Menschenleben retten

Fachfrau Astrid Nissen macht deutlich, dass Hilfe nötig ist - und Spenden dringend benötigt werden: " Mit wenig kann schon viel erreicht werden. Die Behandlung von Cholera-Erkrankten mit Antibiotika kostet 40 Euro. 40 Euro, die ein Menschenleben retten können".

 

Tückische Krankheit

Cholera verbreitet sich vor allem über Wasser und Nahrung. Die Krankheit verursacht heftigen Durchfall und Erbrechen. Sie kann tödlich enden, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Bisher sollen nach offiziellen Angaben rund 10.000 Menschen von der Cholera betroffen sein, mehr als 600 sind gestorben.

 

Erdbeben-Flüchtlinge leben in Lagern

Vor rund neun Monaten hatte das verheerende Erdbeben mehr als 200.000 Tote in Haiti gefordert. Seit dieser Zeit leben hunderttausende Flüchtlinge in Lagern unter teils erbärmlichen hygienischen Zuständen. Zahlreiche Hilfsorganisationen, unter ihnen auch die Diakonie Katastrophenhilfe, hatten nach dem Erdbeben vor dem Ausbruch von Seuchen gewarnt.

 

zuletzt aktualisiert: 12. November 2010

 

 

Zurück